Am Freitag, den 23. September 2022 haben wir am Klimastreik teilgenommen, um zu demonstrieren: Klimagerechtigkeit braucht auch Menschenrechte!
Zusammen mit Fridays For Future und einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis fordern wir von der Bundesregierung eine menschenrechtsbasierte, sozial wie global gerechte und antirassistische Klimapolitik, die gesellschaftliche Ungerechtigkeiten mitdenkt und adressiert.
Erst Dürre, dann Überflutungen in Pakistan
In der ersten Hälfte des Jahres 2022 war Pakistan von Dürre gebeutelt, dann kamen die Überschwemmungen, durch die ein Drittel des Landes unter Wasser steht. Mehr als 1,5 Millionen Häuser sind dadurch bis jetzt beschädigt oder zerstört worden.
Pakistan ist damit durch die von uns allen verursachte Klimakrise extrem stark betroffen, obwohl das Land selbst nur für 0,4 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Durch seine historischen Emissionen und seine Kolonialgeschichte hat auch Deutschland massiv zum jetzigen Stadium der Klimakrise beigetragen – und ist daher menschenrechtlich in der Verantwortung mit allen Mitteln eine effektive Klimaschutzpolitik zu verfolgen.
Daher fordern wir Klimagerechtigkeit.
Unsere Forderungen als ai-Mitglieder:
- Die Bundesregierung reduziert umgehend ihre Treibhausgasemissionen in allen Sektoren und legt Pläne vor, wie sie konkret das menschenrechtlich gebotene 1,5 Grad Ziel erreichen will. (Mitigation)
- Klimaschutzmaßnahmen und Energiewende werden anhand menschenrechtlicher Kriterien geprüft und gestaltet. Betroffene Gruppen werden in Entscheidungsprozesse auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit einbezogen. Finanzielle Lasten müssen sozial gerecht sein und dürfen nicht marginalisierte Gruppen treffen. (just transition)
- Auf internationaler Ebene setzt sich die Bundesregierung für eine Stärkung der Klimafinanzierung ein und erhöht auch eigene Anstrengungen. Auf dem Klimagipfel setzt sie sich für einen rechtsverbindlichen Mechanismus zur Finanzierung für klimabedingte Verluste und Schäden ein (loss and damages).
- Die Europäische Union verabschiedet ein effektives Lieferkettengesetz, welches Unternehmen auch zur Einhaltung umwelt- und klimabedingter Sorgfaltspflichten verpflichtet. (Unternehmensverpflichtung)
Weitere Informationen zu unseren Forderungen findest Du in unserem Bericht “Stop Burning Our Rights” oder hier: https://www.amnesty.de/allgemein/kampagnen/deutschland-deutschlands-verantwortung-der-klimakrise
Das könnt Ihr jetzt tun
Ihr könnt aktuelle Petitionen unterschreiben oder an Urgent Actions teilnehmen:
Urgent Action für die Wet’Suwet’en First Nation (Kanada):
In Kanada sind Angehörige der Wet’Suwet’en First Nation, die für ihre Landrechte kämpfen, von schweren Menschenrechtsverletzungen bedroht. Angehörige der indigenen Gruppe protestieren gegen die Errichtung einer geplanten Flüssiggas-Pipeline und werden von der kanadischen Polizei schikaniert. Ihr könnt einen QR-Code ausdrucken, über den Menschen die Urgent Action online unterzeichnen können.
Petition für ein effektives EU-Lieferkettengesetz:
Als Teil der Initiative Lieferkettengesetz setzt Amnesty sich für eine Nachbesserung des Kommissionsentwurfs für ein EU-Lieferkettengesetz ein. Ihr könnt für eine Online-Unterzeichnung der Petition (z.B. mit QR-Code) werben, oder die Petitionsliste ausdrucken und Unterschriften sammeln.
Aufruf für eine globale Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty:
Amnesty ist Teil einer Initiative, die sich für mehr globale Kooperation beim Ausstieg aus fossilen Energiequellen einsetzt im Rahmen eines Nichtverbreitungsvertrags für fossile Energien. Ihr könnt online einen Unterstützungsaufruf unterzeichnen oder eine Anregung an politische Entscheidungsträger zur Unterzeichnung schicken.